Der Festsaal im Schloss Nöthnitz diente den früheren Besitzern vorwiegend als Speisezimmer. Im hinteren Teil des Festsaales, der durch den von beiden Seiten zu öffnenden Wandschrank geteilt wird, hatte der Reichsgraf Heinrich von Bünau einst seinen Schlafraum.
Der Festsaal war mit einer Ledertapete mit Goldprägung ausgestattet, die allerdings 1945 vermutlich durch die russischen Besatzer vollständig entwendet wurde. Von der Ledertapete gibt es noch ein Musterstück, das im Besitz der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ist.
An der Wand gegenüber den Fenstern hing bis zum Verkauf des Schlosses 2009 das Porträt des Heinrich von Bünau aus dem Jahr 1742 vom kurfürstlichen Hofmaler Louis de Sylvestre (1675-1760). Das Bild befindet sich heute in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Aus der Zeit der Erbauung des Schlosses Nöthnitz um 1630 durch Heinrich von Taube sind über den Türen auf den Stirnseiten des Raumes noch 4 Bilder erhalten geblieben, sogenannte Supraporten. Diese Bilder sind in der Zeit des 30jährigen Krieges entstanden und zeigen die vier Jahreszeiten als Motive. Im Motiv Frühling ist im Hintergrund das Schloss Nöthnitz zur Zeit der Erstellung im Stil der Renaissance zu sehen. An der Innenwand sind außerdem noch 2 Stillleben (vermutlich auch aus dieser Zeit) zu sehen.