Konzert „Akkordeonmusik aus vier Jahrhunderten“

Akkordeon kann auch anders …

so oder ähnlich könnte das Fazit des Konzertes
am 9. Juli 2022 auf Schloß Nöthnitz zusammengefasst werden.

Ensemble AKKAMERATA
Leitung: Wladimir Artsimovich


Das Akkordeon, hierzulande eher in Zusammenhang
mit Volksmusik gebracht, kann gewaltig anders !
Davon konnten sich die Zuhörer*Innen des 2. Schloßkonzertes in Nöthnitz überzeugen.

Zu Gast waren diesmal Mitglieder des
Akkordeonorchesters „Akkamerata“ ,
welches unter der Leitung von Herrn Artsimovic
Musik aus 4 Jahrhunderten darbot.

Im gut gefüllten Festsaal des Nöthnitzer Schlosses konnten die Zuhörer sprichwörtlich hautnah mit den Musikern eine Reise durch Akkordeoninterpretationen unternehmen.  Es wurde ein Potpourri von Musikstücken aus unterschiedlichen Epochen dargeboten, von der Klassik bis zur Moderne, und dabei wurden unterschiedliche Genres bedient. Durch das Programm führte Herr Artimovic selbst. Er stellte die einzelnen Werke kurz vor und hatte aufgrund seiner charmanten und witzigen Art das Publikum auf seiner Seite.

Im ersten Stück erklang der 1. Satz des Concerto in C-Dur des venezianischen Barockkomponisten und Musikers Antonio Vivaldi. Das Orchester spielte mit viel Gefühl und Phantasie – ebenso wie bei der Romanze von Georgij Sviridov, einem Schüler von Schostakowitsch. Lebhafter wurde es spätestens beim „Violentango“ das Argentiniers Piazzolla sowie bei „Hanna’s Tango“ von Hermann. Bei „Smoke on the water“ von Deep Purple wippten dann einige Gäste auf ihren Stühlen mit.

Die Vielseitigkeit des Orchesters wurde besonders deutlich, als stellenweise einzelne Instrumente solistisch in den Vordergrund gerückt wurden, wie zum Beispiel in dem Stück  „L‘éléphant“ aus dem Karneval der Tiere von Camille SaintSaens. Durch die Interpretation des Bass-Akkordeons von Henrik Saske konnte man förmlich einen Elefanten durch den Festsaal tappen hören.  Im bereits erwähnten Concerto von Vivaldi spielte Anne Steinlein eindrucksvoll den Solo-Part und bei „Musyka Rejsu“ des polnischen Komponisten Kilar nahm uns Dennis Orlov auf seinem E-Piano auf eine traumhafte Reise mit.

Am Ende bedankte sich das Publikum im Saal bei den Musikern mit langem und herzlichem Beifall und entließ sie erst nach zwei wunderbar schwungvollen Zugaben – dem bekannten „Black Bottom“ und dem Kriminal-Tango.

[Text: Heidrun Schönig]