Konzert „Sphärenklänge“

Musik für Flöte und Harfe mit Kerstin Georgi (Harfe) und Sören Glaser (Flöte)


Am Samstag, dem 21. Mai wurde die neue Konzertreihe für das Jahr 2022 vom Verein „Freunde Schloss Nöthnitz“ eröffnet. Nach allgemeinen Einführungen zur Vereinsarbeit, begrüßte auch der Besitzer des Schlosses Herr Horsky das Publikum mit freundlichen Worten. Der verführerische Titel „Sphärenklänge“ Konzert für Flöte und Harfe, machte neugierig und trotz vielfältigen musikalischen Veranstaltungen in Dresden, hatte sich im Festsaal reichlich Publikum eingefunden.

Schließlich erlebt man die Harfe als Soloinstrument nicht so oft. Begleitet wurde die Soloharfenistin Kerstin Georgi von dem Solo-Flötisten Sören Glaser. Dieser führte unterhaltsam durchs Programm und stellte gleich zum Anfang beide Künstler vor. Neben Ihrer kammermusikalischen Tätigkeit als Solisten sind beide Künstler auch Mitglieder der mittelsächsischen Philharmonie.

Das Konzert begann mit dem unvergessenen Stück von Joh. Seb. Bach „Ave-Maria“. Dann folgte mit Händel und Pachebel Musik aus der Barockzeit. Als Komponist aus dem 19.Jahrhundert war G. Puccini mit dem lyrischen Stück „O mio babbino caro“ ausgewählt worden. Die Stücke erklangen blitzsauber und wurden mit ansteckender Freude am Musizieren vorgetragen. Kurz vor der Pause konnten die Zuhörer noch einen besonderen Höhepunkt des Konzertes erleben. Kerstin Georgi spielte das, von der leider zu Unrecht etwas vergessenen Harfenistin Henriette Renie komponierte Stück „Gegen den Strom“. Leidenschaftlich dargeboten zog die Melodie die Zuhörer in ihren Bann.  Nach experimentellen Szenen aus dem „Nussknacker“, gespielt mit Flöte und Harfe, begann die kurze Pause.

Die Beine vertretend, konnte man die Museumsräume besichtigen. Besonders erwähnenswert sind die von der Gemeinde Bannewitz neu angeschafften und gesponserten Glasvitrinen. Exponate aus Bünaus Bibliothek lassen sich jetzt noch wirkungsvoller im Winckelmannzimmer präsentieren.

Recht frisch spielten Querflöte und Harfe mit dem „Prelude et Danse“ von Proust wieder auf. Besonders hervorzuheben ist das von Sören Glaser solistisch vorgetragenen Stück „Syrinx“ von C. Debussy. Hier klärte uns der Flötist über die Entstehung der Panflöte auf. In der griechischen Mythologie ist Syrinx die keusche Tochter des Flussgottes Ladon. Als sie vor der Liebe Pans erfährt, flieht sie zum Fluss und wird dort, auf ihr Flehen hin, in ein Schilfrohr verwandelt. Pan fertigt sich aus diesem Schilf eine Hirtenflöte, die wir heute als Panflöte gern hören. Glaser spielte brillant und wurde nach der Musik vom mitgerissenen Publikum reichlich mit Beifall belohnt.

Im Duett wurden noch zwei weitere Stücke von Bizet und Proust mit viel Emotionen dargeboten. Den krönenden Abschluss bildete der „Carneval de Venise“ von P.A. Genin.
Und: Das Publikum erfuhr endlich woher die Melodie für das Lied “Mein Hut, der hat drei Ecken…“ stammt.

Die Musikanten hatte mit Ihrem Spiel die Zuhörer hoch erfreut, ja man muss gestehen, mit den Spährenklängen wahrhaftig verzaubert.

[Text: Dr. Susanne Drabek]


Dieser Beitrag erschien bereits im „Südhang“ (Heft IV/22, S.7).
Vielen Dank an „Druckerei & Verlag Fabian Hille“ als Herausgeber
für die Zustimmung zur zusätzlichen Veröffentlichung.